Jobsuche in Österreich

Der Berg ruft - nicht nur nach Skilehrern

Ich würde gerne einen Job als Skilehrer in Österreich finden. Wo fange ich mit der Suche am Besten an?

Wer nach Österreich in den Urlaub fährt, wird immer häufiger von Deutschen bedient. Im Nachbarland befürchten die Gewerkschaften schon, die Deutschen nehmen Ihnen die Arbeit weg. Rund 83.000 Deutsche arbeiten in Österreich, hauptsächlich in der Gastronomie und auf dem Bau. Viele Arbeitgeber beklagen, dass Sie keine Österreicher für diese Stellen finden. Die Deutschen freuen sich, denn sie hatten auf dem deutschen Arbeitsmarkt häufig keine Chancen. Am Wochenende geht es für viele über die Berge nach Hause zu den Familien.


Arbeitsmarkt
Mit einer Arbeitslosenquote von 5,5 Prozent im Januar 2018 (Quelle: Eurostat) steht Österreich im europäischen Vergleich sehr gut da. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote liegt in der EU bei 7,3 Prozent (Quelle: Eurostat, Stand Februar 2018) . Allerdings wurde diese Quote unter anderem mit der Verdrängung älterer Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt erkauft. Rund 31 Prozent der Arbeitslosen sind 50 Jahre alt oder älter. Die Arbeitslosigkeit ist regional sehr unterschiedlich. Sie ist relativ gering in Oberösterreich, Salzburg, Tirol, doch relativ hoch in Wien und im Burgenland. Das Gute für deutsche Arbeitsuchende ist: es gibt keine Sprachprobleme, auch wenn nicht jeder direkt weiß, dass der Österreicher mit Ribiseln Johannisbeeren meint.

Innerhalb des Dienstleistungssektors wird weiterhin mit neuen Stellen gerechnet. Insbesondere im Bereich der wirtschaftlichen Dienstleistungen, Beherbung und Gastronomie sowie im Gesundheits- und Sozialwesen sollen zahlreiche zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten entstehen. Zu den Branchen, in denen momentan auch viele Arbeitskräfte nachgefragt werden, gehören die Wirtschaftsbereiche Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen. Aber auch in der Baubranche und im Tourismusbereich sehen die Chancen für qualifizierte deutsche Bewerber alles andere als schlecht aus. Gefragt sind Skilehrer, Servicepersonal für Hotels und Restaurants und alle Arten von Bauarbeitern. Gemäß Eurostat beträgt der durchschnittliche Jahresverdienst etwa 32.000 Euro, die Lebenshaltungskosten sind etwa genauso hoch wie in Deutschland.

Stellenbörsen
Der staatliche "Arbeitsmarktservice" (AMS), der in den meisten österreichischen Städten zu finden ist, steht mit seinen Diensten auch Ihnen offen. Es gibt mittlerweile auch viele, teilweise kostenpflichtige, private Stellenvermittlungen. Hilfreich ist auch ein Blick in die Wochenendausgaben der wichtigsten Zeitungen wie "Kronenzeitung", “Kleine Zeitung“, “Oberösterreichische Nachrichten",Tiroler Tageszeitung“, "Standard", "Kurier", “Salzburger Nachrichten“, "Presse" und ihren Wirtschaftsnachrichten.

Im Internet finden Sie auch einige Online-Stellenbörsen für Österreich: https://job.kurier.at/; www.kronehat.athttp://www.jobbox.at/; http://www.jobtop.at/; https://www.job-consult.com/; http://www.jobcenter.at/; http://www.jobpilot.at/https://www.akzente-personal.at/jobportal/. Zudem gibt es eine Jobbörse für Tourismusjobs, die nach Bundesländern geordnet ist:  http://www.tourismusbetriebe.at/. Außerdem finden Sie auf Eures, dem europäischen Portal für beruflich Mobilität, eine Stellenbörse und weitere Informationen zum Thema Arbeiten in Österreich.
Informationen zu Firmen kann auch die deutsche Handelskammer in Österreich geben.

Bewerbung
Schriftliche Initiativbewerbungen sind in Österreich nicht üblich. Deshalb sollten Sie sich nur auf ausgeschriebene Stellen bewerben.
Die Bewerbungsunterlagen werden in der Regel genauso zusammengestellt wie in Deutschland: Ein maximal zweiseitiges Anschreiben mit Darstellung des Werdegangs und den Gründen für die Bewerbung, ein Lebenslauf, beglaubigte Zeugniskopien und ein Foto von einem Profifotografen. Vermeiden Sie im Anschreiben lange Sätze und allgemeine Floskeln. In Österreich ist die richtige Anrede im Bewerbungsschreiben besonders wichtig, inklusive der Titel. Wenn Sie sich nicht sicher sind, rufen Sie bei dem Unternehmen an und fragen Sie nach.
Der am besten einseitige tabellarische Lebenslauf umfasst in chronologischer Reihenfolge Angaben zur Person, Ausbildung, Berufserfahrung, Praktika, besondere Kenntnisse sowie Hobbys und Freizeitaktivitäten. Letztere sollte man durchaus etwas ausführlicher angeben, da der Arbeitgeber durch diese Angaben und die Berufserfahrung sich Aufschluss über die Persönlichkeit erhofft. Ansonsten halten Sie den Lebenslauf knapp und präzise.

Aufenthalt
Sie können sich bis zu drei Monate ohne Aufenthaltsgenehmigung in Österreich aufhalten. Erst nach drei Monaten müssen sich EU-Bürger bei der Niederlassungsbehörde melden, die ihnen dann eine Anmeldebescheinigung ausstellt, wenn sie ihren Unterhalt decken können und über eine Krankenversicherung verfügen. EU-Bürger sind ferner unionsrechtlich zum Aufenthalt in Österreich für mehr als drei Monate berechtigt, wenn sie in Österreich als Arbeitnehmer oder Selbstständige tätig sind oder dort eine Ausbildung absolvieren. Der Antrag auf Anmeldung muss innerhalb von vier Monaten ab der Einreise nach Österreich gestellt werden. Wenn Sie nach Österreich umgezogen sind, müssen Sie sich nach drei Tagen Aufenthalt bei der örtlichen Polizei oder beim Gemeindeamt melden. Zuständige Behörden sind in Wien der Meldeservice der Magistratischen Bezirksämter, sowie in den Bundesländern der Meldeservice der Gemeindeämter. Sie brauchen keine Aufenthaltserlaubnis oder eine Arbeitserlaubnis. Es ist Ihnen freigestellt, einen „Ausweis für Fremde“ (sogenannten EWR-Ausweis) zu beantragen. Dieser Ausweis ist recht praktisch, um sich innerhalb Österreichs zu legitimieren. Zuständige Behörden sind die Bundespolizeidirektionen in den großen Städten, ansonsten die Bezirkshauptmannschaften.

Weitere Informationen erhalten Sie auch bei den Botschaften:

Österreichische Botschaft in Deutschland
Stauffenbergstraße 1
10785 Berlin
Tel.: +49 (0)30 202 87-0
Fax: +49 (0)30 229 05 69

Deutsche Botschaft in Österreich
Metternichgasse 3
A-1030 Wien
Telefon: +43 (0)1 71154-0
Fax: +43 (0)1 7138366
Kontaktformular

Weitere Informationen zum Arbeiten in Österreich:

Weitere Informationen zum Arbeiten in Österreich erhalten Sie bei der ZAV (Zentrale Auslands- und Fachvermittlung) der Bundesagentur für Arbeit. 

Wenn Sie in Österreich arbeiten, gelten die österreichischen Rechtvorschriften für soziale Sicherheit für Sie. Weitere Informationen dazu finden Sie in der Broschüre “Arbeiten in Österreich: Informationen zur Sozialversicherung" der Deutschen Verbindungsstelle Krankenkassen – Ausland.

Einen Wegweiser durch Ämter und Behörden in Österreich finden Sie ebenfalls im Internet: https://www.help.gv.at/

Weitere Informationen über das Land erhalten Sie auf den Internetseiten des Auswärtigen Amtes.